Grundbegriffe

Aller Anfang ist schwer....

Akustik, Wirkungsgrad, Watt und dB... Diese Begriffe hat jeder schon einmal gehört.

Aber Hand auf´s Herz: Wem ist die genaue Bedeutung dieser Begriffe wirklich klar und wer kann diese Begriffe auch anderen Leuten in einer leicht verständlichen Form näher bringen?

Dies ist ohne Zweifel den Wenigsten möglich, und nur dann, wenn nicht nur die technische Definition der Begriffe bekannt ist, sondern vielmehr auch die Zusammenhänge untereinander erkannt wurden.

 

Sicherlich gibt es eine Menge Nachschlagewerke und Fachliteratur, die sich bemühen das Thema Car-Hifi dem Leser näher zu bringen. Leider wird dabei all zu oft die Praxis vergessen.

Die Fachbücher liefern zwar immer die genaue Definition der einzelnen Begriffe, sozusagen das: „Was passiert?“. „Warum?“ das aber so passiert bleibt oftmals ein Geheimnis, und wie man Abhilfe schafft wird gar nicht erst erwähnt.

 

Nachfolgend soll eben dies versucht werden: Neben dem Begreifen der technischen Definition, auch die Bedeutung und Zusammenhänge untereinander aufzeigen.

 

Also gibt es nicht nur graue Theorie, sondern auch praxisnahe Super-Tipps und Grundregeln für den ordentlichen Einbau.

Was heißt Akustik ?

 

Schon der erste Begriff ist Ihnen bekannt, bei einer sicheren Definition fängt man aber an zu stottern.

Der Begriff Akustik stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt "Die Lehre vom Schall."

Die Akustik befaßt sich mit den mechanischen Schwingungen, deren Frequenzbereich vom Ohr wahrgenommen wird (Schall).

Das Hörempfinden des Ohres

 

Unser Gehör kann Frequenzen im Bereich zwischen 16 Hz und 20.000 Hz (= 20kHz) aufnehmen. Das entspricht ca. 10 Oktaven, wobei eine Oktave eine Verdoppelung der Frequenz entspricht. Mit zunehmendem Alter nimmt die Empfindlichkeit unseres Gehörs für hohe Frequenzen ab.

Im Laufe der menschlichen Evolution hat sich das menschliche Gehör auf die Wahrnehmung von Frequenzen im Bereich 700 bis 6000 Hz sensibilisiert. In diesem Bereich genügt ein geringer Schalldruck um diese Frequenzen wahrzunehmen.

Die größte Empfindlichkeit liegt bei 4 kHz. Somit können wir Fehler wie zum Beispiel Verzerrungen, Klirrfaktoren in diesem Bereich besonders gut hören, bei höheren oder tieferen Frequenzen nicht ganz so gut. 

Die Schmerzschwelle für das menschliche Ohr liegt bei 130 dB.


Die Frequenz

 

Die Frequenz mit dem Formelzeichen „f“ bezeichnet die Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit „T“ (Zehntel-Sekunden, Sekunden etc.) und wird in Hertz (Hz) angegeben.

Loudness

 

Zur Kompensation wird vielfach eine sogenannte gehörrichtige Lautstärkeentzerrung, bekannt unter der Bezeichnung Loudness (sprich: laudnäs) eingebaut.

Dieses Filter paßt sich bei zunehmend aufgedrehten Lautstärkeregler dem flacher werdenden Verlauf der Ohrkurve an und hebt hohe bzw. tiefe Frequenzen vom Pegel her an, beziehungsweise senkt die Mitten ab.

Die Loundness ist also nicht ein Baßverstärker, wie er oft fälschlich eingesetzt wird, sondern sollte nur bei geringer Abhörlautstärke aktiviert werden.


Was versteht man unter Schall ?

 

Schall sind die Schwingungen einer Materie, die mit dem Ohr gehört werden können. Hörbar sind Schwingungen von 16 bis 20.000 Schwingungen pro Sekunde (16 Hz - 20 kHz).

Der für den Menschen nicht mehr hörbare Schall unter 16 Hz heißt Infra-Schall bzw. Ultra-Schall über 20.000 Hz.

Die Schallgeschwindigkeit in der Luft beträgt 343 Meter in der Sekunde (entspricht 1234,8 km/h).

Ortbarkeit von Schallquellen mit unterschiedlicher Frequenz

 

Das Gehirn ist durch die Auswertung einer musikalischen Darbietung in der Lage dreidimensional zu hören.

D.h. nicht nur links und rechts kann von unserem Gehirn ausgewertet werden, sondern auch oben - unten und vorne - hinten.

Bei einer Frequenz von 20 Hz beträgt die Wellenlänge ca. 16,5 m.

Der Abstand der beiden Ohrmuscheln von knapp 20cm ist hierbei also vernachlässigbar klein.

 

Frequenzen von unter 300 Hz spielen somit für die rechts - links Ortung keine bedeutende Rolle. Man hört also nicht von wo die tiefen Frequenzen (Bässe) kommen.

 


Was ist ein Ton ?

 

Ein Ton wird von einer Schwingung mit nur einer einzigen Frequenz erzeugt ( reine Sinus-Schwingung). Dies kommt in der Natur selten vor. Was wir hören, sind Klänge oder Geräusche. Der Kammerton A, von dem auch schon jeder gehört hat, liegt bei 440 Hz.

 

Das Auge hört mit:

 

Hier ein kleiner Tip: Schließt man beim Hören die Augen, erreicht man durch die höhere Konzentration ein bis zu 80% besseres Hörvermögen!! Sie sind nicht mehr durch äußere Einflüsse abgelenkt.

Ebenso wird Ihr Höreindruck nicht durch die Einbaulage der Lautsprecher beeinflußt. Sie sehen nicht wo die Lautsprecher eingebaut worden sind und können demzufolge wirklich feststellen wo sich der Klang abspielt.

Gerade ungeübte Hörer machen die Position der Musik an der Position der Lautsprecher fest.

Im Fußraum gut eingebaute Lautsprecher können ohne weiteres eine Bühne auf Ohrhöhe zaubern.


Was ist ein Geräusch ?

 

Geräusche sind gemischte Töne, die nicht nach Gesetzmäßigkeiten wie beim Klang zusammengesetzt sind.

In einem bestimmten Bereich sind alle Frequenzen vertreten ( kontinuierliches Spektrum).

Unregelmäßige Schwingungen.

Die Oktave

 

Eine Oktave höher bedeutet die doppelte Frequenz.

 

Eine Oktave tiefer bedeutet die halbe Frequenz.

 

Als Beispiel nehmen wir eine Frequenz von 500 Hz.

 

Eine Oktave höher entspricht somit 1000 Hz, eine Oktave tiefer 250 Hz.


Woraus besteht ein Klang ?

 

Im Gegensatz zum Geräusch, setzt sich der Klang aus mehreren Tönen zusammen, da Obertöne in ihm mitklingen (diskretes Spektrum).

So enthält ein Klavierton (eigentlich Klavierklang!) von 440 Hz noch eine Zusammensetzung von Tönen, deren Frequenzen in einem ganzzahligen Verhältnis zur tiefsten vorkommenden Frequenz stehen, d.h. neben 440 Hz gibt es 880 Hz, 1320 Hz usw, insgesamt 10 bis 20 Obertöne.

Die Anzahl und die Zusammensetzung der Obertöne bestimmen die Klangfarbe des Instrumentes.

Die Klanghöhe ist von der Geschwindigkeitsfolge (Zahl der Einzelschwingungen) abhängig.

Die Klangfarbe (Timbre) wird von der Stärke der mitschwingenden Obertöne beeinflußt.

Die Klangstärke hängt von der Schwingungsweite (Amplitude) ab.

Die Konstanz des Klanges hängt von der Gleichmäßigkeit der Schwingungen ab.

Die hört sich auf den ersten Blick sicherlich verwirrend an. Wenn man aber jeden Satz einzeln ließt und auf dem Diagramm verfolgt, wird es einem schnell klar.

 

Was heißt Dynamik?

 

Der Begriff Dynamik gehört wohl mit zu den am meisten verwendeten Begriffen.

In einem Musikstück gibt es leise und laute Passagen. Der Unterschied zwischen einem leisen und einem lauten Ton bezeichnet man als Dynamik. Klassische Musik besitzt oftmals eine große Dynamik, nach leisen Streich-Passagen der Geiger kommt ein Fortissimo, bei dem viele Instrumente mit höchster Lautstärke spielen.

Gerade diese Lautstärkesprünge stellen viele Anlagen auf die Probe. Ist eine Anlage nicht in der Lage diese Unterschiede wiederzugeben, klingt die Musik flach und lustlos.

Versuchen Sie es selbst: Geben Sie auf Ihrer Anlage ein klassisches Musikstück wieder. Am Besten nutzen Sie dazu eine CD, denn der Dynamikumfang ist bei diesem Aufnahmemedium wesentlich größer als bei einer Cassette oder beim Radio.

Erhöhen Sie die Lautstärke, bis die leise gespielten Passagen die normale Abhörlautstärke erreicht haben. Wenn das Orchester jetzt fortissimo spielt, muß ein deutlicher Lautstärkesprung zu hören sein. Wenn dies nicht der Fall ist, handelt es sich meistens um leistungsmäßig nicht ausreichende, oder schlecht angepaßte Verstärker.

Abhilfe und Einstellhinweise finden Sie im Kapitel Verstärker.

Übertreiben Sie es aber nicht mit der Abhörlautstärke.


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